Jahreshauptversammlung 2019 im Mariengymnasium

JEVER/WAN In ihrem Jahresrückblick freute sich Renate Janßen-Niemann als Vorsitzende des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever auf der Jahreshauptversammlung am Freitag besonders über den konstanten Mitgliederbestand von rund 500.
Immerhin sei es bei einem Ehemaligenverein normal, dass Mitglieder altersbedingt durch Ableben ausscheiden. Das wurde 2018 jedoch durch insgesamt 18 Neueintritte ausgeglichen, wobei allein das Alumni-Treffen Weihnachten 2018 besonders erfolgreich war. Seit dieser erneut sehr gut besuchten Zusammenkunft ehemaliger MG-Absolventen ist auch die sogenannte Schnittstelle zwischen Ehemaligen und Abiturienten gut angelaufen.
Dazu berichtete Philipp Rocker über diese Berufsdatenbank, die von Oberstufenkoordinatorin Kati Finke angeregt worden war. Dieser Internetauftritt ermöglicht Abiturienten, Kontakte herzustellen zu Vereinsmitgliedern, die zu ihrem Beruf, dem Ausbildungsweg und weiteren Themen Auskunft geben und Hilfestellung vermitteln können. Auch Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck begrüßte dieses Initiative, die eine gute Anbindung an Expertenwissen ermögliche.
Bei der alljährlichen Vergabe von Fördermitteln seitens des Ehemaligenvereins wurde der Vorstand ermächtigt, bis zu 1000 Euro auf Antrag für besondere kurzfristige Ausgaben zu bewilligen. Konkrete Förderungen wurden für fünf Lizenzen für Lehrkräfte zur Benutzung der App „Actionbound“ zur Erstellung von GPS-Ralleys erteilt sowie für das MG-Logo auf den neuen Funkuhren in des Schulräumen.
Bei den fälligen Neuwahlen wurden Renate Janßen-Niemann, ihr Stellvertreter Dr. Matthias Bollmeyer, Schatzmeister Dirk Degener, Schriftführer Jan Edo Albers, Organisationswart Peter Tolksdorf sowie der Kommunikationsbeauftragte Philipp Rocker jeweils einstimmig auf weitere drei Jahre in ihren Ämtern bestätigt.

Autor: Wolfgang A. Niemann

BILDUNG – Prof. Dr. Ulrich Heinen spricht bei „Ehemalige Persönlich“ über Medizintechnik – Neues Format der Studienberatung

Ausflug in die Studienpraxis: Ulrich Heinen vor den Schülern BILDER: Christoph Hinz

Bei den „Jeverschen Vorlesungen“ informiert auch Historiker Prof. Dr. Dietmar von Reeken.
JEVER. Einen echten Doppelwurf in Sachen Information gelandet haben der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums und das Mariengymnasium (MG) am Mittwoch und am gestrigen Donnerstag mit der 17. Auflage des Vortragsabends „Ehemalige persönlich“ und dem ersten Anlauf der neuen Reihe „Jeversche Vorlesungen – Schule trifft auf Universität“ zur Studien- und Berufsorientierung. Musiker im Nebenberuf
Als Ehemaliger berichtete in der Abendveranstaltung Prof. Dr. Ulrich Heinen, Abiturjahrgang 1990, über seinen beruflichen Werdegang. Heinen ist Diplom-Chemiker und Professor für Medizintechnik und Bildgebende Diagnostik sowie naturwissenschaftlich-technische Grundlagenfächer an der Hochschule Pforzheim. Der Titel seines Vortrags lautete „Der Blick in den Menschen – neue Werkzeuge für die Medizin“. 2016 hat Heinen seine Lehrtätigkeit in Pforzheim aufgenommen. Wer seine Eltern noch kannte, Sibylle und Ferdinand Heinen, den wunderte es am Donnerstagabend nicht, dass der erfolgreiche Naturwissenschaftler zudem nebenberuflicher Kirchenmusiker ist. In der Familie Heinen wurde Musik immer groß geschrieben. Rückblickend machte Heinen aber deutlich, dass ihn am MG besonders der Musiklehrer und jeversche Kantor Günther Maurischat geprägt habe. Und ohne den Fachlehrer für Chemie, Oltmann Oltmanns, „hätte ich sicherlich nie Chemie studiert“. Heinen gehörte zum ersten Jahrgang, der Informatik als Abifach hatte.
„Spione“ im Körper. Fünf Verfahren der Medizintechnik stellte Ulrich Heinen vor: Ultraschallbildgebung, Projektionsröntgen, Computertomographie, Kernspintomographie und Positionen-Emissions-Tomographie. Weltweit forscht der Butenjeveraner mit Kollegen an der Magnetpartikelbildgebung. Dabei geht es im Wesentlichen darum, magnetische Nanopartikel im Körper „spionieren“ zu lassen – eine strahlungsfreie Untersuchungsmethode. Mitreißend berichtete Ulrich Heinen nicht nur über seinen Werdegang, sondern gab auch Einblick in die Entwicklung eines noch relativ junges Forschungsgebietes, das die Qualität der Diagnostik in Zukunft erheblich nach vorn bringen dürfte.
Gestern, anlässlich des Starts der Reihe „Jeversche Vorlesungen“, stand für den Ehemaligen nicht so sehr das Fachliche im Vordergrund, sondern das noch vergleichsweise neue Studienfach Medizintechnik und die Studienbedingungen.
Dr. Markus Gärtner, Beauftragter für Studienberatung am Mariengymnasium, hatte unter dem Motto „Schule trifft auf Universität“ ein spannendes Programm organisiert. Die Veranstaltungsreihe soll als Teil des neuen Studienberatungskonzepts zweimal im Jahr den Oberstufenschülern Gelegenheit geben, sich zu orientieren und dafür Informationen von Hochschulprofessoren zu nutzen. Unter anderem geht es um Zugangsvoraussetzungen, Inhalte und Abläufe der jeweiligen Studiengänge.
Hohe Abbrecherquote
In seiner Einführung und Anmoderation erläuterte Gärtner, die Motivation, die hinter den „Jeverschen Vorlesungen“ steht: Viele Studenten würden in ihrem Fach etwas anderes erleben als sie erwartet hätten – das Ergebnis sei eine Abbrecherquote von offiziell 33 Prozent, die vielleicht noch viel höher liege. An dem Punkt setzen die Vorlesungen an. Bewusst hat Markus Gärtner zwei recht unterschiedliche Referenten an der Start gebracht, „einen Geisteswissenschaftler und einen Naturwissenschaftler, ein sehr altes und ein neues Studienfach“, wie er sagte.
Außer Ulrich Heinen (Thema „Der Studiengang Medizintechnik“) informierte der Historiker Prof. Dr. Dietmar von Reeken (Universität Oldenburg) unter dem Titel „Geschichte studieren – Master of Arts oder Master of Education?“ über sein Fach.
An die Vorträge schloss sich eine von Markus Gärtner moderierte Podiumsdiskussion an, danach konnten die Schüler sich direkt mit Fragen an die beiden Referenten wenden.

aus dem Jeversches Wochenblatt vom 15.02.2019