„Ehemalige persönlich“ Vortrag mit Manfred Kallerhoff

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Prof. Dr. med. Manfred Kallerhoff, Facharzt für Urologie und Chefarzt i. R. der Klinik für Urologie des Prosper-Hospitals in Recklinghausen (Akademisches Lehrkrankenhaus der Ruhr-Universität Bochum), als Referenten gewinnen. Nachdem er in der Sommerausgabe 2017 unserer Vereinszeitschrift über seinen Werdegang und seine Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht er im Mai 2018 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Lernen, Beruf und Berufung – als Urologe in Nepal“ findet am Donnerstag, 24. Mai 2018, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen.

Die alte Schulglocke 2-2017

Ehemalige Persönlich: Gisela Kalow zeichnet am MG

Der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums hatte in seiner Reihe „Ehemalige persönlich“ die Kinderbuchautorin und -zeichnerin Gisela Kalow zu Gast. Nach einem öffentlichen Vortrag am Mittwochabend sprach die gebürtige Jeveranerin gestern Vormittag in der gefüllten Aula vor den Schülern der Q1, zeichnete, erzählte Geschichten und las auch Märchen.  BILD: Cornelia Lüers

„Ohne Geschichten verhungert die Seele“
MARIENGYMNASIUM – Kinderbuchautorin Gisela Kalow im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ zu Gast

Gebürtige Jeveranerin berichtet Schülern der Q1 von ihren Erfahrungen und erzählt, wie ihre Bilder entstehen.
JEVER. (LIA) Sie ist Jeveranerin mit Herz und Seele. Obwohl sie seit 1970 in Oberursel im Taunus lebt, ist sie der Stadt eng verbunden. Grundschüler kennen sie von den Ratte-Remmer-Tagen und ihre Schlosstiere sind in vielen Haushalten zu finden – ob als Stoffpuppe, Hörbuch oder Kühlschrankmagnet.
Gisela Kalow ist regelmäßig in der Marienstadt zu Gast, erzählt aus ihrem schier endlos scheinenden Fundus an Geschichten, Märchen, Bilder-Erinnerungen. So auch gestern Vormittag, als die Kinderbuchautorin in der Aula des Mariengymnasiums im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ nicht nur einige ihrer Zeichnungen, Bilder und Bücher wie „Kati Mütze“ oder „Mondbärchen“ mitgebracht hatte, sondern auch selbst kurz skizzierte, wie aus einem Punkt und ein paar wirren Strichen ein zotteliges Wesen im Bett werden kann.
Mitgebracht hatte sie viele Geschichten, „denn wenn wir keine Geschichten hätten, würden wir seelisch verhungern“, ist sich die Illustratorin sicher. Für sie sei das ein besonderer Moment, hier zu stehen, denn bereits vor 56 Jahren habe sie hier in der Aula ein Gedicht vorgetragen, blickte Gisela Kalow, die seit Jahrzehnten freiberuflich arbeitet, auf ihre Schulzeit am Mariengymnasium zurück. In ihrer beruflichen Anfangszeit sei der Markt der Kinder- und Bilderbücher noch übersichtlich gewesen. „Heute gibt es jährlich 9000 Kinderbücher, und viele von ihnen verschwinden auch wieder vom Markt“, erklärte die Künstlerin, die dann kurz auf ihre Zeichnungen einging, die zum Beispiel gemeinsam mit den Schülern der Grundschule Harlinger Weg oder beim Kunstkarussell in Hooksiel entstanden sind. Jedes Bild anders, jedes ein Unikat, durch gemeinsam gemachte Gedanken oder Stimmungen beeinflusst. Ausgelebte Kreativität und Fantasie aus jungen Köpfen, optisch sichtbar gemacht und festgehalten durch Bleistift- oder Pinselstriche.
Immer wieder sind es die Begegnungen mit Menschen, die Gisela Kalows Schaffen beeinflussen. Ihr liegt es am Herzen, vor allem den Jüngeren etwas mitzugeben, aus ihrem „Schatz aus Menschenerfahrung“, von dem sie zehre. Und so holte sie aus einem kleinen goldenen Schatzkästlein zwei alte Märchenbücher hervor, die sie als junges Mädchen geschenkt bekommen hatte. Aus einem trug sie dann das kurze Märchen „Strohhalm, Kohle, Bohne“ (Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm) vor – eine kleine Geschichte, eingebettet in einen Vormittag voller Geschichten.

Mehr Informationen unter: www.kuse-verlag.de
Mehr Informationen unter: www.ehemalige-mgjever.de

Quelle: Jeversches Wochenblatt vom 29.09.2017

TERMINANKÜNDIGUNG „Ehemalige persönlich“ Vortrag mit Gisela Kalow

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Gisela Kalow, Kinderbuch-Illustratorin und -Autorin, als Referentin gewinnen. Nachdem sie in der Weihnachtsausgabe 2016 unserer Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ über ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht sie im September 2017 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Jever ist eine kleine Stadt… – Bilder und Geschichten zum Zwecke des Verbundes“ findet am Mittwoch, 27. September 2017, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.

Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen finden Sie vor den Veran- staltungen unter www.ehemalige-mgjever.de.
Der Vortrag mit Gisela Kalow ist inzwischen die 14. Veranstaltung unserer Interview- und Vortragsreihe „Ehemalige persönlich“, die zweimal jährlich regen Zuspruch findet. Sowohl für das Mariengymnasium als auch für die jeversche Öffentlichkeit bedeuten diese Veranstaltungen eine kulturelle Bereicherung wie positive Rückmeldungen immer wieder bestätigen. Alle Veranstaltungen dieser Reihe mit interessanten Persönlichkeiten und spannenden Biographien werden ohne Eintrittsgebühr und auch ohne Honorar für die Referenten durchgeführt. Unsere Referenten fühlen sich dem Verein der Ehemaligen und dem Mari- engymnasium sehr verbunden. Sie kommen gerne nach Jever kommen und lassen die interessierte Öffent- lichkeit an ihrer persönlichen Rückkehr in ihre Schulzeit am Mariengymnasium teilhaben. Dafür bedanken wir uns sehr!

Allerdings entstehen durch die Erstattung von Reise- und Beherbergungskosten im üblichen Rahmen, Bewerbung der Veranstaltungen etc. gewisse Kosten, zu deren Deckung ausschließlich Spenden herange- zogen werden.
In der Aula des Mariengymnasiums finden qualifizierte und niveauvolle Fachvorträge zu den Themenge- bieten statt, in denen sich unsere Referenten als international anerkannte Experten auszeichnen. Außer- dem erhalten die Oberstufenschülerinnen und -schüler wertvolle Einblicke in den Werdegang und das Wirken eines Experten. „Ehemalige persönlich“ deckt somit nicht nur einen Teil der Vereins- und Öffent- lichkeitsarbeit des Vereins der Ehemaligen ab, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Studien- und Berufsorientierung der aktuellen Schülerschaft.

Autor: Matthias Bollmeyer

Ehemalige Persönlich : Professor Dr. Dr. Hiltraud Casper-Hehne

FOTO: stv. Schulleiter Dr. Martin Lichte, Jan Edo Albers (Ehemaligenverein), Uwe Knieling (Ehemann der Professorin), Professor Dr. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Dr. Matthias Bollmeyer, Renate Janßen-Nienann, Peter Tolksdorf (alle Ehemaligenverein)

JEVER/WAN Das Mariengymnasium zu Jever sei eine „exzellente Schule“, an der sie optimale Grundlagen für ihren Berufsweg mitbekommen habe. So voller Lobes eröffnete Professor Dr. Dr. Hiltraud Casper-Hehne ihren Auftritt in der Aula des MG am Mittwochabend.

1976 hatte sie hier ihr Abitur gemacht und schon im Interview in der Reihe „Ehemalige persönlich“, das Dr. Matthias Bollmeyer vom Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums 2016 für die Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ mit ihr geführt hatte, lobte sie vor allem die hier erfahrene offene Sichtweise. Inzwischen ist Caspar-Hehne Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen, die nicht zuletzt wegen ihrer Weltoffenheit unter den Top Ten der deutschen Hochschulen stehe.
Vor zahlreichen Zuhörern schaltete sie in der Aula zunächst „den Werbeblock“ ein, wie sie es selbst bezeichnete, in dem sie etliche Vorzüge der 1737 im Geiste der Aufklärung gegründeten Universität herausstrich. Die sei inzwischen zur Stiftungsuniversität umgewandelt worden, was größere Unabhängigkeit von ministeriellen Vorgaben bedeute. Mit Stolz wies sie im Übrigen darauf hin, dass ein Viertel aller Professoren Frauen sind und drei aktive Nobelpreisträger in Göttingen lehren.
Ihr zentrales Thema aber gilt – schon angeregt während ihrer MG-Jahre – der Interkulturellen Germanistik. Deshalb trug ihr Vortrag denn auch den Titel „Deutschland als Migrationsgesellschaft: Sprache als zentraler Schlüssel für Inklusion – Herausforderungen für Schule und Hochschule“. Eine Migration in unser Land gebe es seit den 50er Jahren, seit 2015 aber seien rund 1,2 Millionen Geflüchtete aus Kriegsgebieten hinzugekommen. Da sei eine Inklusion schon deshalb unerlässlich, weil über die Hälfte von ihnen unter 25 Jahre alt sei.
Es reiche jedoch nicht, diesen Menschen allgemeine Sprachkenntnisse zu vermitteln, damit sie z.B. auf dem Markt einkaufen können. Vielmehr gehe es um Sprache als Schlüssel zum Bildungserfolg und hier insbesondere Sprachenförderung seitens der Ausbildenden. Es gehe also darum, die universitäre Lehramtsausbildung so umzustellen, dass ein Fachunterricht möglich werde und die Fachlehrer die Migranten nicht wegen unzulänglicher Sprachkenntnisse in reine Sprachlernklassen abschieben.
Es gelte, Sprache und Fächer wie Mathematik, Biologie und dergleichen „zusammenzudenken“. Mit den Göttinger Aktivitäten inklusive eines Datenbankkonzepts sei Niedersachsen inzwischen Vorreiter bei dieser innovativen Lehrerausbildung. Caspar-Hene steht selbst außerdem einer „Task Force Geflüchtete“ vor, die sich mit dem Ziel der Fachsprachenförderung den derzeit rund 250 Akademikern unter den Geflüchteten an der Göttinger Universität zu widmet. Zur Förderung dieser Integration ins Studium habe man außerdem ein Ehrenamtliches „Service Learning“-Programm ins Leben gerufen. Für diese akademische Geflüchtetenhilfe gebe es bereits 500 Meldungen seitens der Studenten.
Ihre Ausführungen wiederholte die gebürtige Jeveranerin am Donnerstagvormittag vor Schülern der Oberstufe. Dazu gehörte auch noch einmal das Lob für das MG und der „Werbeblock“ für ihre Universität.

Autor : Wolfgang A. Niemann

Ehemalige persönlich: Vortrag mit Hiltraud Casper-Hehne

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Hiltraud Casper-Hehne, Germanistin und Vizepräsidentin für Internationales an der Georg-August-Universität Göttingen, als Referentin gewinnen. Nachdem sie in der Sommerausgabe 2016 unserer Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ über ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht sie im März 2017 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Deutschland als Migrationsgesellschaft: Sprache als zentraler Schlüssel für Inklusion – Herausforderungen für Schule und Hochschule“ findet am Mittwoch, 1. März 2017, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.

Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen finden Sie vor den Veranstaltungen unter www.ehemalige-mgjever.de.

Hiltraud Casper-Hehne studierte nach dem Abitur Germanistik, Geschichte und Anglistik für das gymnasiale Lehramt an der Technischen Universität Braunschweig und wurde 1986 mit einer Arbeit über die Sprache der bündischen Jugend und die deutsche Jugendbewegung in der Weimarer Republik promoviert. Darin klärte sie auf, wie die Jugendlichen vom Nationalsozialismus infiltriert waren und problemlos gleichgeschaltet werden konnten.

Bereits als Doktorandin arbeitete sie am Institut für Bauwirtschaft der Technischen Universität Braunschweig und kam über dort bearbeitete Bauprojekte für China in Kontakt mit der chinesischen Sprache, Kultur und Gesellschaft. Während der Zeit der ersten politischen Öffnung Chinas in den Jahren von 1986 bis 1988 arbeitete Hiltraud Casper-Hehne als Lektorin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in Shanghai und war an der Ausbildung von Dolmetschern beteiligt. In dieser Zeit erlebte sie vor der Wende in der DDR in Shanghai auch ganz selbstverständlich das gemeinsame Leben von west- und ostdeutschen Studenten.

Mit dem Blick aus China auf die eigene Heimat entwickelte sich ihr Interesse an Fragen der Interkulturalität stetig weiter. Als Leiterin der Abteilung Deutsch als Fremdsprache in Braunschweig wurde Hiltraud Casper-Hehne mit einer Arbeit über interkulturelle deutsch-amerikanische Kommunikation habilitiert und anschließend im Jahr 2004 als Professorin an die Georg-August-Universität Göttingen berufen. Dort gründete sie mit fünf Mitarbeitern die Abteilung für Interkulturelle Germanistik.

Hiltraud Casper-Hehne hat in ihrer Abteilung einen deutsch-chinesischen Doppelstudiengang geschaffen und beschäftigt sich dort besonders mit Fragen der Interkulturalität in Bezug auf Deutsch als Fremdsprache, Interkulturelle Kompetenz und internationale Schreibkompetenz. In diesem Zusammenhang ist sie auch an Konzepten für Sprachförderung und Inklusion im Rahmen der Lehrerausbildung beteiligt.

Im Jahr 2009 wurde sie zur Vizepräsidentin für Internationales der Georg-August-Universität Göttingen gewählt. 2010 erhielt sie für Ihre Verdienste die Ehrendoktorwürde der Beijing Foreign Studies University und gehört seit 2014 dem Sachverständigenrat zur Entwicklung einer Chinastrategie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an. Kürzlich war sie als Expertin zudem Mitglied in einer Delegation für eine China-Reise der niedersächsischen Landesregierung.

Autor: Dr. Matthias Bollmeyer

Statt Weihnachten erlebte Hutham Chanukkah

JEVER/KIRYAT GAT/WAN Statt Weihnachten erlebte Hutham Hussein aus Jever dieses Jahr Chanukkah, dieses achttägige jüdische Lichterfest begann am 24. Dezember. Die 18-Jährige absolviert seit dem 1. September ein Freiwilliges Jahr im Kinderheim „Neve Hanna“ in der israelischen Wüstenstadt Kiryat Gat.

Sie hatte von diesen Einsätzen an ihrer Schule gehört, als Antje Naujoks im Herbst 2014 als Ehemalige des Mariengymnasiums zu Jever über ihre langjährige Arbeit dort in der Negev-Wüste einen Vortrag hielt. Hutham begeisterte sich sofort für ein solches Volontariat und durchlief nach ihrem Abitur im Juni sämtliche Auswahlprüfungen mit Bravour (die WZ berichtete).

FOTO: Hutham Hussein (links) bei den Vorbereitungen mit Antje Naujocks in Jever

Antje Naujoks, selbst aus Jever stammend, unterstützte sie natürlich und ist auch jetzt im Bedarfsfall eine stets hilfreiche Anlaufstelle. Sie arbeitet seit vielen Jahren für das 1974 von der deutschstämmigen Pädagogin Hanni Ullmann gegründeten Kinderheim, wohnt allerdings in der Wüstenmetropole Beer-Sheeva. Sie ist auch diejenige, die am 26. Dezember für ein deutsch-jüdisches Chanukkah-Fest als „Channunachten“ für Juden, Muslime und Christen in ihrem Zuhause sorgte.

Allerdings erklärt Hutham in ihrem ersten Bericht aus Kiryat Gat, dass ihr Weihnachten nicht fehlt, schließlich hat sie – wie schon ihr Name vermuten lässt – einen muslimischen Vater. Da sie selbst aber gar keiner Religion angehört, gibt es da auch keinerlei Reibeflächen zu den Menschen um sie herum. Dass sie durch ihren einst aus Palästina geflüchteten Vater jedoch Arabisch spricht, hat sich als großer Vorteil herausgestellt.

In dem Kinderheim, das sich Kindern aus schwierigen bis völlig gestörten Familienverhältnissen widmet, von deren rund 80 zwischen sechs und 18 Jahren die Hälfte ganz dort wohnt, gibt es neben Hebräisch sprechenden jüdischen Kindern auch etliche aus der nahen Beduinenstadt Rahat. Und nicht nur die sprechen Arabisch, auch zwei Erzieher, mit denen sie zusammenarbeitet, sprechen diese Sprache. Was gerade am Beginn ihrer Zeit so manche Unklarheiten einzuebnen half.

Spannend aber fand Hutham all das Neue von Anfang an. So gibt es vier verschiedene Arbeitsstationen für die Volontäre, unter anderem die Küche und den Streichelzoo. Huthams erster Einsatz aber erfolgte in der Bäckerei, was ihr trotz des frühen Aufstehens viel Spaß machte. Brot und Kekse werden dort gebacken und die Bäckerei erfreut sich auch bei den zahlreichen Besuchern großer Beliebtheit. Wie üblich ist Hutham nach drei Monaten zu einer anderen Station gewechselt und arbeitet derzeit im Garten.

Die eigentliche Arbeit aber, wegen der sie dieses ja vor allem Abenteuer eingegangen ist, widmet sich der mit ihrer Kindergruppe. Diese Tageshortgruppe, die also nach der Schule ins Heim kommt, erhält hier neben einem warmen Mittagessen, Hilfe bei den Hausaufgaben sowie Sport- und Spielangebote wichtige Therapieangebote. Die von Hutham betreute Gruppe heißt „Nativ LaShalom“, was so viel wie „Pfad des Friedens“ heißt, und die ist etwas Besonderes, denn hier sind jüdische und muslimische Kinder aus der Beduinenstadt gemischt, die aber allesamt Israelis sind.

Inzwischen hat Hutham mit Freuden eine Menge Hebräisch gelernt und dank einer großartigen Hebräisch-Lehrerin kann sie die uralte Sprache sogar bereits auch lesen und schreiben. Insgesamt sei das Volontariat eine großartige Sache, auch wenn man schwer gefordert werde: „Aber wenn man sieht, dass man den Kindern etwas Gutes tut, ist die ganze Anstrengung wie weggeblasen.“

Das Heim wurde übrigens im September mit der „Goldenen Taube des Friedens“ im Namen von Gleichstellung, Demokratie und Menschenwürde ausgezeichnet. Diesen Preis, der anlässlich des 60. Jahrestages der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte der UN 2008 geschaffen wurde, haben vor Neve Hanna unter anderem Nelson Mandela, Greenpeace, Barack Obama und der Dalai Lama bekommen.

Autor und Fotograf: Wolfgang A. Niemann

Ehemalige persönlich: Vortrag mit Regina Asendorf

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Regina Asendorf, Diplom-Agraringenieurin und niedersächsische Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, als Referentin gewinnen. Nachdem sie in der Weihnachtsausgabe 2015 unserer Vereinszeitschrift über ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht sie im Oktober 2016 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Europa: Wie nehmen wir teil?“ findet am Mittwoch, 19. Oktober 2016, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen. Weitere Informationen finden Sie vor den Veranstaltungen unter www.ehemalige-mgjever.de.

Regina Asendorf hat nach dem Abitur eine Gartenbaulehre in Grafschaft absolviert und anschließend Agrarwissenschaften in Göttingen studiert. Danach schloss sie das zweite Staatsexamen für den höheren Verwaltungsdienst in Hannover ab und arbeitete bei der Landwirtschaftskammer Hannover sowie der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. 2011 wurde sie in den Stadtrat von Laatzen gewählt und zeitgleich Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Landwirtschaft der Grünen. Seit dem Oktober 2014 ist sie Mitglied des Landtages für Bündnis 90/Die Grünen.
Regina Asendorf hat sich in der Landwirtschaftskammer mit dem Wasserschutz, Klimawandel und der nachhaltigen Landwirtschaft beschäftigt. Als Landtagsabgeordnete liegt ihr die Landwirtschaft als Landwirtstochter aus dem Wangerland besonders am Herzen. Außerdem ist sie im Bereich Wasserschutz/Hochwasserschutz tätig. Als europapolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist Europa für sie eine sehr wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe. An dieser Stelle betreibt sie derzeit besonders die bessere Vernetzung des Landtags mit Europa, Stichwort: „Demokratisierung Europas“.

Autor : Matthias Bollmeyer

„Ehemalige persönlich“ entfällt

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder,
hiermit müssen wir die Vortragsveranstaltungen mit Carsten Rocker, Komponist und Produzent, am Donnerstag, den 26. Mai 2016 und am darauffolgenden Vormittag leider absagen.
Über einen neuen Termin werden wir Sie zur gegebenen Zeit über „Die alte Schulglocke“, die lokale Presse und diese Homepage selbstverständlich informieren.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Der Vorstand

Autor : Vorstand

Vortrag mit Dieter Stöckmann

JEVER/WAN Zum zehnten Mal hatte der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever an diesem Mittwoch einen Schüler eingeladen, der es in besonderem Maße „zu etwas gebracht“ hat. In der Vereinszeitung hatte Dr. Matthias Bollmeyer, Initiator der Reihe, den Viersterne-General a.D. Dieter Stöckmann interviewt und nun hielt der einen Vortrag in der Schulaula.
Stöckmann fand es bewegend, in „diesen heiligen Hallen“ zu stehen. Noch heute fühlt er sich tief verbunden mit dem Mariengsymnasium und der Stadt, die nach dem Krieg für das Flüchtlingskind aus Pommern zu einer echten Heimat wurde. Aus seiner Schulzeit hatte er vor allem Fräulein Gertrud Wischke in bester Erinnerung, denn die Deutschlehrerin habe ihn gelehrt, maßvoll zu sein.
Um so seltsamer sei 1961 die Aussage eines Lehrers beim Abitur gewesen, als er seinen Berufswunsch Soldat nannte: „Dafür haben Sie Abitur gemacht?!“ Immerhin brachte es der so Gefragte bis zum Viersterne-General und damit zum höchsten Rang, den ein deutscher Offizier überhaupt erreichen kann. Als solcher war Stöckmann zeitweilig der zweithöchste Befehlshaber in der NATO.
Er habe oft gute Vorgesetzte aber auch des öfteren Glück gehabt, konstatierte der Pensionär, der im „Unruhestand“ nun zahlreiche Funktionen unter anderem in sogenannten NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) innehat. Eines seiner Metiers ist die Frage nach der Sicherheit, auf die er in spannender Weise aus seinem reichen Kenntnisstand einging.
So schilderte er zunächst aus der Vergangenheit Fälle von gefühlter Sicherheit aus der Zeit des Gleichgewichts des Schreckens im Kalten Krieg. Damals galt: wer als Erster schießt, stirbt als Zweiter. Die Öffentlichkeit erfuhr jedoch nichts von wahrhaft brandgefährlichen Situationen wie dem Vorfall von 1983, bei dem ein sowjetischer Oberst durch eine Befehlsverweigerung den Ausbruch des Dritten Weltkriegs verhinderte, nachdem der Frühwarndienst den Start von US-Raketen angezeigte. Er aber gab Order, den Computerbildern nicht zu trauen. Doch auch die Übernahme der Nationalen Volksarmee der DDR habe 1990 gezeigt, dass die tatsächliche Bedrohungslage viel größer war, als selbst die westdeutschen Geheimdienste geahnt hatten.
Bezeichnend sei dagegen aktuell ein Angst- und Sorgenkatalog nach der repräsentativen Umfrage einer Versicherung. Anfang 2015 stand da Privates vorn, inzwischen habe sich das komplett gedreht. Die Bedrohung durch Terror und Krieg sorgte für eine „Augenblicksangst“. Allerdings seien die Deutschen dennoch mehrheitlich nicht bereit zu Einschränkungen und mehr Pflichten.2015-12_stoeckmann_g
Stöckmann ging auch auf die Bedrohung durch den IS ein. Man dürfe nicht in die Falle gehen, diesen „asymmetrischen Konflikt“ einen Krieg zu nennen oder ihn gar mit den Flüchtlingsströmen vermengen. Destabiliserung und Angstverbreitung gehörten zur Strategie des IS. Hier brauche es eine europäische Solidarität, zumal die Terrorbande allein militärisch nicht zu besiegen sei.
Insbesondere dieser Themenblock stieß auch am Donnerstag auf größtes Interesse, als der Ex-General in der überfüllten Aula vor Schülern der Oberstufe referierte und viele intelligente Fragen beantworten musste.

Quelle : Wolfang A. Niemann
FOTO: Dr. Matthias Bollmeyer (v.l.), Renate Janßen-Niemann, BM Jan Edo Albers, Dieter Stöckmann, Schlleiter Frank Timmermann

Autor : Wolfgang A. Niemann