Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt füllte die Gymnastikhalle

JEVER/WAN Dank des Goldenen Abiturs, das der Jahrgang 1963 exakt am 50. Jahrestag seiner damaligen Prüfungen am Freitag, dem 1. März, in der Aula des Mariengymnasiums feierte, gelang es Walter Schelling, den berühmtesten Mitschüler der damaligen drei Klassen, den Sportmediziner Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt dazu zu bewegen, dass der immer noch rundum beschäftigte Mannschaftsarzt des FC Bayern München nach Jever kam.
Allen voran freute sich Dr. Matthias Bollmeyer vom Verein der Ehemaligen des MG, dass „Mull“ – so sein früherer Spitzname – nach seinem Interview in der Vereinszeitung „Die alte Schulglocke“ (Ausgabe vom Sommer 2012!) nun am Vorabend auch zu einem Vortrag „Aus dem Leben eines Sportmediziners“ zur Verfügung stand. Das Publikumsinteresse dazu war so gewaltig, dass die Veranstaltung statt wie sonst in der Vortragsreihe Ehemaliger, die besondere Karrieren gemacht haben, nicht wie sonst in der Aula sondern in die Sporthalle stattfand.
Müller-Wohlfahrt war sichtlich begeistert, denn genau in dieser Halle hatte er am 1. März 1963 seine Abiturarbeiten geschrieben und nun strahlte er über so viele bekannte Gesichter unter den gut 350 Zuhörern: „Ich bin überwältigt, was mir hier widerfährt.“ Natürlich erzählte er dann, unterlegt mit zahlreichen Zeitungsbildern, von den zahllosen Höhepunkten seiner beispiellosen Karriere als Sportmediziner und wie er vom Wunschtraum, am Studienort Vereinsarzt zu werden, stattdessen plötzlich Teamarzt beim Bundesligisten Hertha BSC und nicht viel später zum FC Bayern München gerufen wurde.
Dabei schilderte er ein Berufsleben, das sich wie ein spannender Roman anhört und die meisten Protagonisten zählen zu den berühmtesten Sportler der Welt. Doch an diesem Abend wie auch am Freitagmorgen vor den Schülern in der überfüllten Aula wirkte er dabei kein bisschen abgehoben und er machte kein Hehl daraus, dass er ein schlechter Schüler war. Und das aus einem naheliegenden Grund: seine intensiv betriebenen Hobbies ließen ihm einfach keine Zeit für Lernen und die Hausaufgaben überließ er am liebsten seinem Vater.
Mit Hingabe widmete er sich stattdessen dem Spiel auf der Kirchenorgel und als das Mariengymnasium Instrumente für eine Band anschaffte, gehörte er 1961 mit der Zug-Posaune zu den Mitbegründern der viel später wiederbelebten „Old Marytown Jazzband“. Noch mehr Zeit aber beanspruchte der Sport, allen voran die Leichtathletik. Da wurde auf der Kuhweide das Speerwerfen geübt und die Feldwege waren Laufstrecken. Hans-Wilhelm Müller, wie er damals noch hieß, hatte schließlich sogar bei Deutschen Meisterschaften Erfolge. Was von der eigenen Sportbetätigung geblieben ist, ist das tägliche Joggen, notfalls selbst um Mitternacht nach einem stressigen Tag.
Als er damals schließlich in der 10. Klasse sitzenblieb, geschah das dem Pastorensohn ausgerechnet wegen Fünfen in Latein und – Religion! Ein Segen für ihn, denn in der neuen Klasse – eben die jetzigen Gold-Abiturienten – fühlte er sich pudelwohl, während er ja grundsätzlich eher am Mariengymnasium litt. Hinzu kam nun außerdem die noch heute von ihm verehrte Klassenlehrerin Dr. Gertrud Wischke. Seine Lieblingsfächer waren neben Sport und Musik Physik und Mathematik.
Wegen des mäßigen Notenschnitts im Abitur hätte er allerdings keine Chance auf das angestrebte Medizinstudium gehabt. Doch nach der Bundeswehrzeit bot sich eine einmalige Gelegenheit als Quereinsteiger ohne Einser-Abi durch ein Projekt an der Universität Kiel. Dort schilderte er im Vorstellungsgespräch, was er in der Auszeit zwischen Bundeswehr und Bewerbung so getrieben hatte: Trampreisen mit Schulkamerad Wolfgang Junge unter anderem bis ins französische Biarritz, wo sie Surfen lernten, damals noch Wellenreiten genannt, und andere Aktivitäten in verschiedenen Ländern anschlossen.
Das überzeugte den Professor von der Eignung des jungen Mannes und ab 1965 konnte der Medizin studieren. Hatte er nebenher davon geträumt, mal Vereinsarzt bei Holstein Kiel zu werden, ging es nun zur Rudolf-Virchow-Klinik (heute Charité) in Berlin zur Ausbildung zum Facharzt für Orthopädie und Sportmedizin und plötzlich fand er sich als Mannschaftsarzt des Bundesligisten Hertha BSC wieder. Bekanntlich nur eine Vorstufe zur Karriere beim FC Bayern München und bei der Deutschen 2013_02_mw-am-mgFußballnationalmannschaft (siehe Artikel über die Schülerveranstaltung!).
Bevor es dann nach München ging, heiratete er seine Karin, eine Malerin und Bildhauerin. Seit der
Geburt der Tochter Maren führen beide den Doppelnamen Müller-Wohlfahrt und später kam noch Sohn Kilian hinzu, der medizinisch bereits in Vaters Fußstapfen getreten ist.

gut 350 Ehemalige und Gäste waren in die Sporthalle geströmt
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Autor : Wolfgang A. Niemann

‚Ehemalige persönlich‘ – Vortrag im Mariengymnasium

Der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. setzt seine Veranstaltungsreihe „Ehemalige persönlich“ fort. Nachdem unser Mitglied Dr. phil. Juliane Moser (geb. Jürgens) in der letzten Weihnachtsausgabe unserer Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ ein Interview gegeben hatte, steht sie jetzt für zwei Vortragsveranstaltungen zur Verfügung.
Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Denkmalpflege als Wirtschaftsfaktor – Die Gratwanderung zwischen Freizeitpark und Authentizität im Museumsbetrieb“ findet statt am Mittwoch, den 26. September 2012 ab 19.30 Uhr (Aula des Mariengymnasiums. Der Eintritt ist frei.). Am darauffolgenden Vormittag folgt ein weiterer Vortrag für Oberstufenschüler.
Die ausgewiesene Expertin Dr. phil. Juliane Moser ist Kunsthistorikerin und leitet als Direktorin das Schlossmuseum Eutin. Außerdem ist sie Geschäftsführerin der Stiftung Schloss Eutin. Sie wirkte zuvor u. a. im Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum auf Schloss Gottorf, bei Sotheby’s in München, am Dom zu Münster, im Schlossmuseum Jever und bei der Oldenburgischen Landschaft. Im Jahr 1981 bestand sie die Abiturprüfung am Mariengymnasium.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen.

Autor : Matthias Bollmeyer

Einladung zum Vortrag

Vortrag von Dr. Anja Belemann-Smit:
„Auf der Höhe seiner Zeit … “ – Der aufklärerische Pädagoge, Sprachforscher und Mitbegründer der Bibliothek des Mariengymnasiums Christian Heinrich Wolke sowie Ausstellungseröffnung

Dienstag, 24. April 2012, 19 Uhr 
Bibliothek des Mariengymnasiums, Terrasse 3, 26441 Jever

Auf der Höhe seiner Zeit und heute noch aktuell: Der 1741 in Jever geborene Christian Hinrich Wolke, der mit Kant und Goethe korrespondierte, schuf ein eindrucksvolles Lebenswerk. Dienstag, 24. April, um 19 Uhr wird Dr. Anja Belemann-Smit Leben und Leistung einer der schillernsten Persönlichkeiten seiner Epoche beleuchten. Frau Dr. Belemann-Smit wurde in Berlin über die Pädagogik dieser Zeit promoviert und spricht zum Thema „Der aufklärerische Pädagoge, Sprachforscher und Mitbegründer der Bibliothek des Mariengymnasiums Christian Heinrich Wolke“. Zum Vortrag präsentieren sich rund 250 Bände, die Wolke 1802 der Bibliothek der damaligen Provincial-Schule schenkte. In der Folge der Spende wurde die erste öffentliche Bibliothek Jevers gegründet.

Die Veranstaltung findet zum „Welttags des Buches“ im Rahmen der Aktionswoche der Bibliotheken im Oldenburger Land statt. Gleichzeitig wird das Lehrerhaus des Mariengymnasiums in „Christian-Heinrich-Wolke-Haus“ benannt.

Wolke absolvierte die Jeversche Provincial-Schule, wie das heutige Mariengymnasium damals hieß, und wurde der wichtigste Mitarbeiter des einflussreichen, an Rousseau orientierten Didaktikers J. B. Basedow. Er leitete schließlich die von Basedow 1774 initiierte Versuchsschule „Philanthropin“ in Dessau, die Zeitgenossen auch als „Wolkenianum“ bezeichneten. 1785 wurde er in St. Petersburg Erzieher im Umfeld von Zarin Katharina II. Wolke erforschte auch telegraphische und physiologische Nutzungen der Elektrizität und konstruierte den ersten Akumeter. Er veröffentlichte pädagogische, medizinische, technische und sprachwissenschaftliche Werke sowie niederdeutsche Gedichte. 1802 verschenkte er rund 250 Bände seiner Bibliothek, um so das Projekt einer zu errichtenden öffentlichen Bibliothek Jevers, in der Obhut der Schule, zu unterstützen. Wolke starb 1825 in Berlin.

Autor : Dr. Martin Lichte

Vortrag mit Prof. Dipl.-Ing. Klaus Trojan

Wieder gut besucht war am vergangenen Mittwoch der inzwischen dritte Vortrag der Reihe „Ehemalige persönlich“ des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. Der renommierte Architekt und Städtebauer Prof. Dipl.-Ing. Klaus Trojan (2. v. l.) berichtete in seinem Vortrag zum Thema „Nah am Wasser“ von diversen maritimen Bauprojekten wie der HafenCity in Hamburg oder dem Hochwasserschutz in der Kleinstadt Wörth am Main. In spannender und mitreißender Art führte Trojan zudem in die Arbeitsweisen seines Fachgebiets ein und präsentierte ebenso diverse Einblicke in technische wie auch in künstlerische Details. Empfangen wurde er (v. l.) vom stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Matthias Bollmeyer, dem neuen Schulleiter des Mariengymnasiums Frank Timmermann sowie der Vereinsvorsitzenden Renate Janßen-Niemann. Die Vortragsreihe wird im Herbst fortgesetzt.

Autor : Matthias Bollmeyer

‚Ehemalige persönlich‘ – Vortrag im Mariengymnasium

Der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. setzt seine Veranstaltungsreihe „Ehemalige persönlich“ fort. Nachdem unser Mitglied Prof. Dipl.-Ing. Klaus Trojan in der letzten Sommerausgabe unserer Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ ein Interview gegeben hatte, steht er jetzt für zwei Vortragsveranstaltungen zur Verfügung.
Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Nah am Wasser“ findet statt am Mittwoch, den 14. März 2012 ab 19.30 Uhr (Aula des Mariengymnasiums. Der Eintritt ist frei.). Am darauffolgenden Vormittag folgt ein weiterer Vortrag für Oberstufenschüler.
Der ausgewiesene Experte Prof. Dipl.-Ing. Klaus Trojan ist als Architekt und Städtebauer deutschlandweit erfolgreicher Preisträger bei großen Projekten des Städtebaus (z. B. HafenCity Hamburg, Überseestadt Bremen, Stuttgart 21). Er war Lehrstuhlinhaber an der Universität Hannover und arbeitet heute im eigenen Büro in Darmstadt. Im Jahr 1963 bestand er die Abiturprüfung am Mariengymnasium. Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen.

Autor : Matthias Bollmeyer

Vortrag mit Prof. Dr. Dieter Naber

Wieder gut besucht war kürzlich die zweite Vortragsveranstaltung der Reihe „Ehemalige persönlich“, die der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. seit diesem Jahr durchführt. Die Vorstandsmitglieder Matthias Bollmeyer, Renate Janßen-Niemann, Philipp Rocker, Dirk Degener und Peter Tolksdorf (von links) konnten jetzt Prof. Dr. Dieter Naber (2. v. l.) vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf begrüßen, der in seinem Vortrag in sein Fachgebiet Psychiatrie einführte und den Zuhörern aktuelle Beispiele wir Depression, Burn-out und Demenz veranschaulichte. Naber, der im Jahr 1966 seine Abiturprüfung am Mariengymnasium bestanden hatte, führte am darauffolgenden Vormittag in einem zweiten Vortrag Oberstufenschüler in die medizinische Sichtweise der Suchtproblematik am Beispiel des Cannabiskonsums ein. Die Vortragsreihe soll im nächsten Frühling fortgesetzt werden.

Autor : Matthias Bollmeyer

‚Ehemalige persönlich‘ – Vortrag im Mariengymnasium

Der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. setzt seine Veranstaltungsreihe „Ehemalige persönlich“ fort. Nachdem unser Mitglied Prof. Dr. med. Dieter Naber in der letzten Weihnachtsausgabe unserer Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ ein Interview gegeben hatte, steht er jetzt für zwei Vortragsveranstaltungen zur Verfügung.
Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Psychiatrie: Was sie will, was sie kann und was sie nicht ist“ findet statt am Mittwoch, den 9. November 2011 ab 19.30 Uhr (Aula des Mariengymnasiums. Der Eintritt ist frei.). Am darauffolgenden Vormittag folgt ein weiterer Vortrag für Oberstufenschüler.
Der ausgewiesene Experte Prof. Dr. med. Dieter Naber ist Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Ärztlicher Leiter der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Im Jahr 1966 bestand er die Abiturprüfung am Mariengymnasium. Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen.

Autor : Matthias Bollmeyer