Ehemalige persönlich: Vortrag mit Kai-Uwe Hinrichs

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Prof. Dr. rer. nat. Kai-Uwe Hinrichs, Diplom-Chemiker und Professor für Organische Geochemie im Fachbereich Geowissenschaften/Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) der Universität Bremen, als Referenten gewinnen. Nachdem er in der Sommerausgabe 2014 unserer Vereinszeitschrift über seinen Werdegang und seine Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht er im Frühjahr 2015 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Die tiefe Biosphäre: mikrobielles Leben unter dem Meeresboden“ findet am Mittwoch, 18. März 2015, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Demnächst folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie vor den Veranstaltungen unter www.ehemalige-mgjever.de.
Herr Hinrichs stammt aus Schortens und bestand im Jahr 1983 die Abiturprüfung am Mariengymnasium. Anschließend studierte er in Oldenburg Chemie und spezialisierte sich auf die Erforschung der Chemie der Meere. Ab dem Jahr 1997 hatte er einen sechsjährigen Forschungsaufenthalt an der Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts, einer weltweit führenden Institution in der Meeresforschung. Im Jahr 2002 wurde er auf eine Professur an der Universität Bremen berufen, die er noch heute innehat.
Die Arbeitsgruppe, die er dort leitet, erforscht die Rolle von Mikroorganismen für geologische Elementkreisläufe wie beispielsweise den Kohlenstoffkreislauf. Seine wichtigsten Informationsquellen sind organische Moleküle, so genannte Biomarker, die in Spurenkonzentrationen in Sediment- und Meeresproben vorkommen. Diese Moleküle geben Auskunft über mikrobielle Umsatzprozesse von biologisch und klimatisch relevanten Elementen.
2011 wurde Hinrichs mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Diesen bedeutendsten Forschungspreis in Deutschland erhielt er für seine Arbeiten zum mikrobiellen Umsatz von Methan, einem wichtigen Treibhausgas, in Meeressedimenten und der Erforschung des mikrobiellen Lebens in tiefen Sedimentschichten.
Diese Veranstaltung ist bereits der neunte Vortrag der Interview- und Vortragsreihe „Ehemalige persönlich“. Die Reihe stößt auf regen Zuspruch, und auch die nächste Veranstaltung in der zweiten Jahreshälfte 2015 ist bereits in Planung bzw. Vorbereitung. Sowohl für das Mariengymnasium als auch für die jeversche Öffentlichkeit bedeuten diese Veranstaltungen eine kulturelle Bereicherung und werden inzwischen gut angenommen. Diese Erfahrungen und diverse Rückmeldungen bestätigen die Fortsetzung der Reihe mit weiteren interessanten Persönlichkeiten und spannenden Biographien.
Alle Veranstaltungen werden ohne Eintrittsgebühr und auch ohne Honorar für die Referenten durchgeführt. Die Referenten fühlen sich dem Verein der Ehemaligen und dem Mariengymnasium so sehr verbunden, dass sie gerne nach Jever kommen und die Zuhörerschaft an ihrer persönlichen Rückkehr in ihre Schulzeit am Mariengymnasium Anteil haben lassen. Allerdings entstehen durch die Erstattung von Reise- und Beherbergungskosten im üblichen Rahmen, Bewerbung der Veranstaltungen etc. gewisse Kosten, zu deren Deckung beispielsweise auch die „Glockenspende“ herangezogen wird. Teilweise werden auch speziell für diesen Zweck gesonderte Spenden eingeworben.
In der Aula des Mariengymnasiums finden qualifizierte und niveauvolle Fachvorträge zu den Themengebieten statt, in denen sich die Referenten als international anerkannte Experten auszeichnen. Zudem erhalten die Oberstufenschülerinnen und -schüler wertvolle Einblicke in den Werdegang und das Wirken eines Experten. „Ehemalige persönlich“ deckt somit nicht nur einen Teil der Vereins- und Öffentlichkeitsarbeit des Vereins der Ehemaligen ab, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Studien- und Berufsorientierung der aktuellen Schülerschaft.

Autor : Matthias Bollmeyer

5 jähriges Abiturtreffen

Am 28.12.2014 traf sich der Abitur-Jahrgang 2009 im „Old Schoolhus“ in Moorwarfen bei Speis und Trunk. Auf der Ganzen Welt verteilt – über die Feiertage in Jever vereint. Ein bunter Mix aus fertig studierten Lehrern, vielen Ausgelernten Ehemaligen, die bereits einen Beruf ergriffen haben oder langen Auslandsaufenthalten.
Unter den Berufen fanden sich unter anderem eine Konditorin, ein paar Erzieher, erstaunlich viele Polizistinnen und Polizisten, mehrere Bankkauffrauen und -männer, einige Lehrer und auch einige Gesundheits- und KrankenpflegerInnen. Unter den Studenten findet man teils exotische Fächer wie Agrarwissenschaften, Sinologie oder auch Medizinpädagogik.Abi2009 Treffen
Von 18 Uhr bis spät in die frühen Morgenstunden wurde bei Erinnerungen im Abibuch, Bildern über einen noch spontan organisierten Beamer, gegessen und getrunken… und sogar ein wenig getanzt.

FOTO: Oliver Braun

Autor : Philipp Rocker

Ehemalige persönlich : Antje Naujoks am Mariengymnasium

JEVER/WAN Die Aula des Mariengymnasiums voll mit Oberklässlern und für gut 90 Minuten ist alles mucksmäuschenstill – kaum vorstellbar. Doch genau das geschah am Donnerstag, als hier mit Antje Naujoks eine Frau auftrat, die vor 30 Jahren ihr Abitur am MG machte und nun von ihrem hochspannenden Leben in Israel berichtete.
Am Abend vorher hatte sie dies bereits unter dem Titel „Von der Nordsee in den Negev“ vor ebenfalls sehr zahlreichen Zuhörern auf Einladung des Vereins der Ehemaligen des MG getan. In der Reihe mit einstigen Schülern mit einer besonderen Karriere hatte Vereinsvize Dr. Matthias Bollmeyer sie interviewt und erstmals nach sieben Jahren war die 50-Jährige, die hier aufwuchs, nun wieder in der Heimatstadt zu Besuch, der sie einst bewusst den Rücken kehrte.
Das Anfang der 80er Jahre von Hartmut Peters initiierte Projekt „Geschichte der Juden in Jever“ hatte sie damals stark geprägt. Dass es in der Stadt noch immer antisemitische Sprüche zu hören gab und dass das auch beim Politologie-Studium in Berlin kaum besser war, ließ sie dann nach Israel gehen, wo sie in Jerusalem ihr Studium fortsetzte. Deutsch zu sprechen sei damals nicht opportun gewesen, denn unter den vier Millionen Menschen lebten noch rund 800000 Holocaust-Überlebende und auch heute noch sei die Shoa (der nationalsozialistische Völkermord an den Juden) ebenso allgegenwärtig wie das Überlebensmotto „Nie wieder!“.
Dennoch sei sie offen aufgenommen worden und habe gefühlt, dass sie „zu Hause angekommen“ sei. Längst empfinde sie sich zwar als deutschstämmig aber nicht mehr als Deutsche. Dabei sei Israel ein Land der Individualisten mit irre hohen Lebenshaltungskosten, nervtötender Bürokratie, viel Neigung zum Chaos und einer quirligen und lauten Bevölkerung mit einem Minderjährigenanteil von 25 Prozent. Trotzdem seien alle stolz auf ihr Land, das sich durch Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft auszeichne.
„Pünktlichkeit und Timing allerdings nehmen wir nahöstlich“, was bei dem von ihr geschilderten Begleitumständen wie gerade wieder im Sommer 2014 verständlich wird. Allein auf Beer Sheba, Hauptstadt der Negev-Wüste mit 200000 Einwohnern, wo sie eine Wohnung hat, gingen rund 1500 Raketen aus dem Gaza-Streifen nieder. Bei Alarm blieben 40 Sekunden Zeit, um in den Schutzraum zu eilen. Die rechtzeitige Zerstörung der Geschosse durch das „Iron Dome“-System (Eiserne Kuppel) gelinge inzwischen zwar zu 95 Prozent, doch gerade in dem Kinderheim „Neve Hanna“, für das sie seit Jahren arbeitet, gibt es statt Lebensfreude dann wieder Schlafstörungen, Bettnässen und andere psychische Beeinträchtigungen unter den 80 ohnehin aus prekären Verhältnissen stammenden Kindern zwischen acht und 16 Jahren.
Antje Naujoks ist im Übrigen stolz auf ihre Betreuung der Gedenkfeiern im einstigen KZ Bergen-Belsen, denn sie als Deutsche wurde als Ehrenmitglied im Überlebenden-Verein aufgenommen. Wie sie auch immer wieder betont, dass sie sich als eine Art Brücke empfindet, was ebenso für ihre Begegnungen mit den um Beer Sheba lebenden Beduinen gilt, von denen sie so manches Erstaunliche zu erzählen hatte. Überhaupt sei Israel ein Land vieler Religionen und Ethnien und das Leben dort kunterbunt zu nennen, wäre schlichtweg eine Untertreibung.
Abschließend lauschten besonders die Schüler aufmerksam, als die Expertin über die Absolventen eines Freiwilligen Sozialen Jahres sprach. Gerade Deutsche bildeten stets 2014vortragantjenaujoksmg1_webdas größte Kontingent in den israelischen Einrichtungen und seien sehr willkommen.

 

FOTO: Antje Naujoks, Schulleiter Frank Timmermann, Matthias Bollmeyer (stv. Vorsitzender), Renate Janßen-Niemann (Ehemaligen-Vorsitzende)

Autor : Wolfgang A. Niemann

Vortrag mit Antje C. Naujoks

Der Vereinsvorstand konnte unser Mitglied Antje C. Naujoks, Politologin, Übersetzerin und Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising eines israelischen Kinderheims, als Referentin gewinnen. Nachdem sie in der Weihnachtsausgabe 2013 unserer Vereinszeitschrift über ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht sie im November 2014 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Von der Nordsee in den Negev – Ein Leben zwischen Holocaust-Forschung und jüdisch-arabischer Koexistenz in Israel“ findet am Mittwoch, 26. November 2014, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen.

Autor : Matthias Bollmeyer

Abitur-Entlassung 2014

Bei sommerlichen Temperaturen erhielten heute die Abiturientinnen und Abiturienten des Jahrgangs 2014 ihre Zeugnisse in der Stadtkirche. Der Verein der Ehemaligen wurde von seinem stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Matthias Bollmeyer repräsentiert, der in seinem Grußwort auf die Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ hinwies und um den Vereinsbeitritt der ganz neuen Ehemaligen warb.
Der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. freut sich darauf, die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten in seinen Reihen begrüßen zu dürfen.

Autor : Matthias Bollmeyer

Ehemalige persönlich : Dr. Manfred Redelfs am Mariengymnasium

JEVER/WAN Viel Spannendes hatte Dr. Manfred Redelfs zu berichten, der auf Einladung des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever am Mittwochabend in der gut besuchten Aula von seiner Arbeit bei der Umweltschutzorganisation „Greenpeace e.V.“ berichtete. Am Donnerstag referierte er dann vor den Schülern der Q1 vom 11. Jahrgang und stellte sich ihren vielen Fragen.
Redelfs, Bauernsohn aus Wittmund, der 1981 hier sein Abitur machte und bekannte, immer gern zur Schule gegangen zu sein, hatte hier auch viel Rüstzeug für seinen späteren Beruf mitbekommen. Einige Jahre sei er Schülersprecher gewesen, er war Mitbegründer der Initiative zur Erkundung der Schulgeschichte und auch der der Juden in Jever. Viel gesellschaftliches Engagement schon damals und auch der Zivildienst in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Asel führten bewusst zum Studium von Politikwissenschaften und Journalistik.
Und hier gab er den Schülern eine eindringliche Empfehlung mit: bei der Berufswahl vor allem davon auszugehen, wofür man „brennen“ kann. Der 52-Jährige ist dafür das beste Beispiel, denn was er bezüglich der Wahrnehmung demokratischer Rechte schon hier gelernt hatte, zieht sich wie ein roter Faden bis zu seiner heutigen Arbeit, nachdem er an renommierten Universitäten bis hin zu Berkeley und Oxford studiert und 1995 über den Recherche-Journalismus in den USA promoviert hatte.
1996 begann er bei der Umweltschutzorganisation in deren Hamburger Büro und baute die Recherche-Abteilung auf. Extrem sorgfältige Recherche, hieb- und stichfeste Daten und Fakten seien entscheidend für die Glaubwürdigkeit von Greenpeace, zumal man es bei den weltweiten Kampagnen durchweg mit großen starken Gegnern zu tun habe. Die drei Grundsätze seien dabei stets erstens Zeugnis abzulegen von Missständen dort, wo sonst niemand hinschaut, zweitens der gewaltfreie Widerstand und diesen publik zu machen und drittens die Internationalität. Alles basiert auf Spenden, aber zum Erhalt der Unabhängigkeit nehme man aus Prinzip keine von Firmen oder staatlichen Organisationen an.
Redelfs schilderte Beispiele wie die Entlarvung mancher Agrarsubventionen, wo dann schon mal eine Milliardärin 521000 Euro für ihr selbstloses Tun auf ihrem Gestüt erhielt. Er erkämpft so manche Information und muss oft für sogenannte Jedermannrechte bis vor höchste Gerichte gehen. Manche Kampagnen laufen über Jahre und, gefragt nach den Gründen für seinen Optimismus trotz so vieler Missstände, verwies er auf die vielen Erfolge wie bei den frühen, teils halsbrecherischen Aktionen gegen die Dünnsäureverklappung in der Nordsee, die schließlich unter anderem zum gesetzlichen Vorsorgeprinzip führte.
All das zeige, dass der Einzelne und noch mehr eine Gruppe von Einzelnen allerhand bewirken kann, wenn man sich gewissenhaft und clever für eine gute Aufgabe engagiere. Und was die Leidenschaft für seine Arbeit angeht – Redelfs hat sogar die Sicherheit einer angebotenen Professur ausgeschlagen 2014-03_ep_redelfsweb2zugunsten seiner spannenden Arbeit für „Greenpeace“.

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FOTO: Renate Janßen-Niemann (Ehemaligen-Vorsitzende), Dr. Manfred Redelfs, Matthias Bollmeyer (stv. Vorsitzender), Schulleiter Frank Timmerman

Autor : Wolfgang A. Niemann

Terminankündigung: Ehemalige persönlich 14.03.2014

Der Vereinsvorstand des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. konnte das Vereinsmitglied Dr. phil. Manfred Redelfs (Abiturjahrgang 1981), Politikwissenschaftler und Leiter der Recherche-Abteilung von Greenpeace in Hamburg, als Referenten gewinnen. Nachdem er in der Sommerausgabe 2013 der Vereinszeitschrift „Die alte Schulglocke“ in einem Interview über seinen Werdegang und seine Tätigkeiten im Rahmen der Reihe „Ehemalige persönlich“ berichtet hatte, steht er jetzt im März 2014 für zwei Vorträge zur Verfügung. Der öffentliche Abendvortrag zum Thema „Taten statt Warten – im Einsatz für den Umweltschutz“ findet am Mittwoch, 19. März 2014, ab 19.30 Uhr in der Aula des Mariengymnasiums statt. Am nächsten Vormittag folgt ein Vortrag für Schülerinnen und Schüler der Schule.
Alle Ehemaligen und Gäste sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden Sie vor den Veranstaltungen unter www.ehemalige-mgjever.de .

Autor : Matthias Bollmeyer