Prof. Dr. med. Dieter Naber

Abitur 1966

(Interview in „Die alte Schulglocke“ 115, 2010-2);

Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Vortrag am 9. und 10. November 2011:

„Psychiatrie: Was sie will, was sie kann und was sie nicht ist“.

Wieder gut besucht war kürzlich die zweite Vortragsveranstaltung der Reihe „Ehemalige persönlich“, die der Verein der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever e. V. seit diesem Jahr durchführt. Die Vorstandsmitglieder Matthias Bollmeyer, Renate Janßen-Niemann, Philipp Rocker, Dirk Degener und Peter Tolksdorf (von links) konnten jetzt Prof. Dr. Dieter Naber (2. v. l.) vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf begrüßen, der in seinem Vortrag in sein Fachgebiet Psychiatrie einführte und den Zuhörern aktuelle Beispiele wir Depression, Burn-out und Demenz veranschaulichte. Naber, der im Jahr 1966 seine Abiturprüfung am Mariengymnasium bestanden hatte, führte am darauffolgenden Vormittag in einem zweiten Vortrag Oberstufenschüler in die medizinische Sichtweise der Suchtproblematik am Beispiel des Cannabiskonsums ein. Die Vortragsreihe soll im nächsten Frühling fortgesetzt werden.

14.11.2011      Autor : Matthias Bollmeyer

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Dr. theol. Uta Andrée

Abitur 1990

(Interview in „Die alte Schulglocke“ 114, 2010-1);

EKD Oberkirchenrätin
Vortrag am 22. und 23. März 2011:

„Mission – Annäherung an ein Reizwort“.

JEVER/WAN Überfüllt war am Mittwochvormittag die Aula des Mariengymnasiums zu Jever mit fast 200 Elftklässlern, denen der stellvertretende Schulleiter Dr. Martin Lichte eine Frau vorstellte, die selbst 1990 hier ihr Abitur gemacht hat: Dr. Uta Andrée. Auf Einladung des Vereins der Ehemaligen war die 41-Jährige nun zu einer Vortragsveranstaltung mit dem Thema „Globalisierung mal anders“ gekommen.
Zunächst schilderte sie, wie sie zu ihrem Beruf als Oberkirchenrätin bei der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland) in Hannover gekommen ist. Aufgewachsen in einem eher kirchenfernen Elternhaus, hatte die Großmutter als bekennende Atheistin ihr mit 14 Jahren sogar 1000 DM angeboten, wenn sie sich nicht taufen ließe. Sie habe sich aber für die Taufe entschieden: „Und das hat sich für mein Leben gelohnt.“
In der 11. Klasse habe sie ein Jahr an einem katholischen Jesuiten-Gymnasium im französischen Avignon verbracht, wo ihr die evangelische Konfession bewusst wurde. Die Entscheidung zum Theologiestudium habe dann die ebenso spirituelle wie ökumenische Erfahrung von Taizé gebracht. Die dortige Internationalität sei auch ihr erstes Erleben von Globalisierung gewesen. Die sich dann im Studium fortsetzte, das sie zum Teil in Brasilien absolvierte.
Nach einer Zeit als Pastorin in Rastede und als persönliche Referentin der EKD-Vorsitzenden Wolfgang Huber und Margot Kässmann ist sie nun zuständig für den Lateinamerika-Bereich der EKD. Aus dieser Arbeit formte sie nun einen lebendigen Mix aus Vortrag und Quiz über Pro und Contra der Globalisierung. Sie führte Nachteile wie das Gerechtigkeitsgefälle an und die Schüler zeigten sich über manche Fakten erfreulich gut informiert, so z.B. bei Zahlen aus dem „Atlas der Globalisierung“ über die täglichen Ausgaben für Lebensmittel, die in Europa zwölf Prozent betragen, in Afrika aber 80.
Die Kirche sei schon ganz früh ein „global player“ gewesen, als im 1. Jahrhundert nach Christus bereits in die ganze damals bekannte Welt missioniert wurde. Wie sehr die Missionsarbeit aber spätestens in Zeiten der Kolonialisierung auch missbraucht wurde, hatte die Theologin in einem gleichermaßen lebendigen Vortrag am Vorabend vor zahlreichen Zuhörern vom Ehemaligen-Verein dargelegt. „Mission – Annäherung an ein Reizwort“ lautete dort die Überschrift und da wusste sie Spannendes zu berichten, denn sie widmet sich dienstlich auch den evangelikalen und charismatischen Bewegungen der sogenannten Pfingstler.
Bei deren Kongress in Kapstadt war sie 2010 sogar „undercover“ dabei und sie schilderte Erschreckendes von diesen reaktionären Gruppen, die mit der Bibel in der Hand radikal um Auschließlichkeit kämpfen und dabei jegliche Toleranz auch gegen andere Religionen ablehnen. Als typischen Vertreter dieses bekennerischen Christentums, das zu Psychoterror und Elitenförderung neigt, nannte sie die Gruppe um Reinhard Bonnke mit seinen obskuren Massenauftritten in Afrika. „Ich fühle mich der katholischen Kirche immer näher, wenn ich solche evangelikalen Kirchen erlebe“, bekannte Uta Andrée.
Für sie bedeutet Mission Standortbestimmung, Dialog und Solidarität und das Ziel müsse Gerechtigkeit, Frieden und Beahrung der Schöpfung sein. Allerdings machte sie auch kein hehl aus ihrer Besorgnis: „Unsere laue Ausformung des evangelischen Christentums in Deutschland ist eine Gefahr für dessen Bestand.“

26.03.2011        Autor : Wolfgang A. Niemann

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