Karl Jaspers und Jever – „Die alte Schulglocke“ von 1953 digitalisiert

Aufgrund der allgemein hohen Nachfrage nach den „Erinnerungen an Jever“, die der Baseler Philosophieprofessor Karl Jaspers in der Ausgabe 6 unserer Vereinszeitschrift im Herbst 1953 veröffentlicht hat, wurde diese Nummer jetzt in der Digitalisierung vorgezogen und für den Downloadbereich vorbereitet. Interessenten, die nicht Mitglied des Vereins sind, können die durchsuchbare pdf-Datei über den Vorstand erhalten.
Bei Internetrecherchen konnten wir feststellen, dass zwei Bibliotheken von US-Universitäten im Sommer 2010 auf der Suche nach dem Jaspers-Text waren – und ziemlich ratlos.
Wir hoffen, jetzt noch weiterhelfen zu können!

Autor : Matthias Bollmeyer

Verabschiedung der Abiturienten 2011

JEVER/WILHELMSHAVEN/WAN Abitur im Doppelpack beim Mariengymnasium zu Jever, das hieß erstmals in der 438-jährigen Geschichte der einst von Fräulein Maria gegründeten Schule, dass die Abschlussfeier nicht in der Marienstadt gefeiert werden konnte. Mit 204 Abiturienten, der gesamten Lehrerschaft und all den Angehörigen fand deshalb die Zeugnisübergabe am Donnerstag in der voll besetzten Stadthalle Wilhelmshaven statt.
Schulleiterin Dorothe Levin schilderte in ihrer letzten Ansprache als Leiterin des MG – sie wechselt bekanntlich ab 1. Juli ans Studienseminar Wilhelmshaven – einige der Besonderheiten dieser logistischen Herausforderung mit 840 Klausuren, 243 mündlichen Prüfungen und Unmengen an Papier. Das Ergebnis aber sei hervorragend mit einem Notendurchschnitt von 2,5 und 45 Schülern mit einer 1 vor dem Komma. Bei ihrem Lob für die große Organisationsleistung von Oberstufenkoordiniator Norbert Neubauer erhielt dieser stehende Ovationen.2011_img_5886_web
In der Ansprache des Kollegiums an die frischgebackenen Inhaber der Allgemeinen Hochschulreife fand Anja Cotte, Lehrerin für Geschichte und Religion, dann mahnende Worte für die „Generation Facebook“. Dieser Jahrgang habe die größte Medienrevolution seit Erfindung des Buchdrucks erlebt, doch es liege in ihren Händen, die Demokratie gegen eine Reduzierung auf eine Spaßgesellschaft zu bewahren: „Vergessen Sie nicht das wirkliche Leben im digitalen!“ Sie hege jedoch viel Hoffnung, denn das Kollegium habe die Schüler als engagierte, kritische und humorvolle junge Menschen erlebt.
Renate Janßen-Niemann, Vorsitzende des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums, warb für die Mitgliedschaft, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Als Thorsten Schlüter vom Schulelternrat danach mit den Ehrungen besonderer Leistungen begann, standen Christian Messow (Friedeburg) und Georg Brand (Schortens) an vorderster Stelle. Beide haben mit der Traumnote 1,0 bestanden und fanden trotzdem noch Zeit für Aktivitäten nebenher: Messow spielt derzeit die Hauptrolle im MG-Musical „Will?!“ und Brand, der außerdem noch mehrfach erfolgreich an naturwissenschaftlichen 2011_img_5915_webWettbewerben teilnahm, wirkte dort in der Schulband mit. Beide wollen nun Medizin studieren und werden vom MG für die Studienstiftung des Deutschen Volkes vorgeschlagen.

Nächstbeste mit einem Durchschnitt 1,1 waren Wiebke Zander und Tomke Zschachlitz. Sie wie auch zahlreiche Schüler mit besonderen Verdiensten wurden mit Buchgeschenken bedacht und zum bewegenden Abschluss der großen Feier brachte das Kollegium den Schüern mit dem eigens für diesen Zweck eingedeutschten „Old Lang Syne“ ein Abschiedsständchen. Am Freitag folgte dann an gleicher Stelle der große Abiturball.

 

Bilder : Wiebke Schönbohm-Wilke
Autor : Wolfgang A. Niemann

Musical AG präsentiert

Jever / WAN Stehende Ovationen erntete am Freitag die rundum gelungene Premiere des jüngsten Musicals des Mariengymnasiums zu Jever im Theater am Dannhalm. „Will!“ hieß das Stück von Jek Marwa – seit vielen Musical-Inszenierungen als Jens Marnowsky und Klaus Wagner ein eingespieltes Team – und die Musical-AG begeisterte auch bei dieser Inszenierung mit hinreißendem Spiel, starker Musik und viel Witz.
Im ausverkauften Theater ging es thematisch um genau dieses: ums Theater, allerdings in elisabethanischen Zeiten, also zur Zeit Elisabeth I. von England. Stückeschreiber hatten es ähnlich schwer wie Theatermacher und Schauspieler und der Konkurrenzkampf war hart. Wie der zwischen Will Shakespeare und Christopher Marlowe, hungerleidende Autoren, die um die Mäzene buhlten.
Momentan müht sich Will an „Romeo und Rosalind“ ab, doch das kokette Betthäschen (Fenna Uden) gleichen Namens vermag ihn nicht richtig zu inspirieren. Und Marlowe intrigiert, indem er ihm ein angeblich begehrtes Thema verrät: die Liebesgeschichte um einen Pärchen in Verona, das aus verfeindeten Familien kommt, wo er gerade ihren Bruder umgebracht hat. Als Will nun sich nun auch noch in die zarte Viola verliebt, fließen plötzlich die Ideen durch das reale Leben immer wieder handgreiflich und teils schmerzlich gefördert.
Wills Liebe wird heimlich erwidert und Viola schleicht sich als verkleideter Romeo-Darsteller in die Theatertruppe. In der prompt ein Mann die Partnerin spielt, schließlich waren damals auf der Bühne nur Männer erlaubt. Viele Verwicklungen sorgen für deftige und oft auch wild bewegte Szenen, mal mit handfesten Kämpfen, mal mit beschwingter Choreografie und es gibt sogar Fechtszenen, die eigens von Robert Schnöll als Lehrbeauftragter für Bühnenkampf an der Hochschule für Musik und Theater Hannover einstudiert wurden.
Schon im „richtigen“ Leben kommt es zu hautnahen Szenen zwischen den Liebenden und sie streiten am Morgen, ob da Eule oder Gockel zu hören waren. Während immer wieder mal Königin Elisabeth (Jan Birkheuer) als aufgetakeltes Schmankerl alles stramm stehen lässt oder der stets abgebrannte Lord Wesseks als arroganter Hagestolz Viola begehrt – wegen ihrer Mitgift! – erkennt das begeisterte Publikum mehr und mehr, wie „Romeo und Julia“ wirklich entstanden sein könnte.
Gefordert war eine Komödie mit Liebe, Drama und ein Hund sollte angeblich auch darin vorkommen. Das fertige Drama diente schließlich im Schnelldurchlauf als umjubeltes Finale und noch einmal glänzten Christian Messow und Annika Martin in Spiel und Gesang als Liebespaar, während Keno Potthast als Wesseks als grantig-selbstherrlicher Komödiant Sonderbeifall bekam. Umjubelt waren zum Schluss als Macher Regisseur Jens Marnowsky, für die hervorragenden Musik- und Gesangsleistungen Klaus-Heinz Wagner und für die erneut perfekten Choreografien Gertraud Rothenberg. Fazit: ein lebenspraller Dreistundencocktail rund ums Theater und selbst Hamlet ließ per Totenkopf grüßen

Foto: Jens Marnowsyk, Klaus Wagner und Gertraud Rothenberg
waren erneut das Zaubertrio hinter dieser Inszenierung

Autor : Wolfgang A. Niemann