Dr. phil. Manfred Redelfs

Abitur 1981

(Interview in „Die alte Schulglocke“ 120, 2013-1);

Greenpeace
Politikwissenschaftler und Leiter der Recherche-Abteilung
Vortrag am 19. und 20. März 2014

„Taten statt Warten – Im Einsatz für den Umweltschutz“

JEVER/WAN Viel Spannendes hatte Dr. Manfred Redelfs zu berichten, der auf Einladung des Vereins der Ehemaligen des Mariengymnasiums zu Jever am Mittwochabend in der gut besuchten Aula von seiner Arbeit bei der Umweltschutzorganisation „Greenpeace e.V.“ berichtete. Am Donnerstag referierte er dann vor den Schülern der Q1 vom 11. Jahrgang und stellte sich ihren vielen Fragen.
Redelfs, Bauernsohn aus Wittmund, der 1981 hier sein Abitur machte und bekannte, immer gern zur Schule gegangen zu sein, hatte hier auch viel Rüstzeug für seinen späteren Beruf mitbekommen. Einige Jahre sei er Schülersprecher gewesen, er war Mitbegründer der Initiative zur Erkundung der Schulgeschichte und auch der der Juden in Jever. Viel gesellschaftliches Engagement schon damals und auch der Zivildienst in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Asel führten bewusst zum Studium von Politikwissenschaften und Journalistik.
Und hier gab er den Schülern eine eindringliche Empfehlung mit: bei der Berufswahl vor allem davon auszugehen, wofür man „brennen“ kann. Der 52-Jährige ist dafür das beste Beispiel, denn was er bezüglich der Wahrnehmung demokratischer Rechte schon hier gelernt hatte, zieht sich wie ein roter Faden bis zu seiner heutigen Arbeit, nachdem er an renommierten Universitäten bis hin zu Berkeley und Oxford studiert und 1995 über den Recherche-Journalismus in den USA promoviert hatte.
1996 begann er bei der Umweltschutzorganisation in deren Hamburger Büro und baute die Recherche-Abteilung auf. Extrem sorgfältige Recherche, hieb- und stichfeste Daten und Fakten seien entscheidend für die Glaubwürdigkeit von Greenpeace, zumal man es bei den weltweiten Kampagnen durchweg mit großen starken Gegnern zu tun habe. Die drei Grundsätze seien dabei stets erstens Zeugnis abzulegen von Missständen dort, wo sonst niemand hinschaut, zweitens der gewaltfreie Widerstand und diesen publik zu machen und drittens die Internationalität. Alles basiert auf Spenden, aber zum Erhalt der Unabhängigkeit nehme man aus Prinzip keine von Firmen oder staatlichen Organisationen an.
Redelfs schilderte Beispiele wie die Entlarvung mancher Agrarsubventionen, wo dann schon mal eine Milliardärin 521000 Euro für ihr selbstloses Tun auf ihrem Gestüt erhielt. Er erkämpft so manche Information und muss oft für sogenannte Jedermannrechte bis vor höchste Gerichte gehen. Manche Kampagnen laufen über Jahre und, gefragt nach den Gründen für seinen Optimismus trotz so vieler Missstände, verwies er auf die vielen Erfolge wie bei den frühen, teils halsbrecherischen Aktionen gegen die Dünnsäureverklappung in der Nordsee, die schließlich unter anderem zum gesetzlichen Vorsorgeprinzip führte.
All das zeige, dass der Einzelne und noch mehr eine Gruppe von Einzelnen allerhand bewirken kann, wenn man sich gewissenhaft und clever für eine gute Aufgabe engagiere. Und was die Leidenschaft für seine Arbeit angeht – Redelfs hat sogar die Sicherheit einer angebotenen Professur ausgeschlagen zugunsten seiner spannenden Arbeit für „Greenpeace“.

RedelfsPlakat

FOTO: Renate Janßen-Niemann (Ehemaligen-Vorsitzende), Dr. Manfred Redelfs, Matthias Bollmeyer (stv. Vorsitzender), Schulleiter Frank Timmermann

24.03.2014     Autor : Wolfgang A. Niemann

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2015 


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